In diesem ersten Teil der Route kann man links die Dämmwerke sehen, die nach der Überschwemmung im September 1993 und im Oktober 2000 zum Schutz der Ortschaft errichtet wurden und die zu einer Verkünstlichung des Bachverlaufs und einem wesentlichen Verlust des natürlichen Flussverlaufs führten. Im oberen Bild sind die Auswirkungen der durch das Ereignis wieder aktivierten Flussdynamik des Piamprato-Baches zu sehen: Die infolge der Überschwemmung vom September 1993 erbauten Werke zur Flussbegradigung wurden weggespült bzw. schwer beschädigt. Ähnliche Dämmwerke wurden nach der Überschwemmung im Oktober 2000 wieder neu errichtet. Daher entsteht unsere Anregung zu einer eingehenden Überlegung über den sogenannten „Wiederaufbau“ nach Überschwemmungen in Gebieten, die sich durch eine hohe Reliefenergie auszeichnen, wie es im Soana-Tal und in anderen Hochgebirgstälern der Fall ist. Insbesondere in Schutzgebieten (Naturparks und entsprechende Nachbarbereiche) sollten sich die Behörden und die Techniker während des Wiederaufbaus nach einer Überschwemmung im wesentlichen auf eine sorgfältige Einstufung der auf dem Spiel stehenden geomorphologischen Ereignisse konzentrieren, so daß anschließend nur minimale und vorsichtige Eingriffe vorgenommen werden, die der beobachteten Dynamik entsprechen. Die jüngere Geschichte (aber auch die vergessene Geschichte unserer Alten, die zuweilen durch die Ortsnamen bestätigt wird) ist reich an Vorfällen von schweren Schäden an Infrastrukturen infolge einer falschen Lokalisierung bzw. Planung. In dieser Hinsicht erwähnen wir den dicht besiedelten Weiler Prà Riond, der sich an der Stelle befand, wo sich heute die Grangia (Bauernhaus) Prariond befindet. Dieser wurde durch eine Lawine, die am 17. Mai 1716 vom Vallone (Seitental) della Borra abging, vollkommen zerstört. Die wenigen Überlebenden zogen anschließend in die für sicherer gehaltene Ortschaft Piamprato.
Nicht weit davon entfernt ist der Startpunkt der Schwebebahn zu sehen, mit der Material zu den Grange Vandilliana transportiert wird. Diese einfache Infrastruktur, die wenig kostet und die Umwelt und das Landschaftsbild nur minimal stört, erleichtert das Leben und die Arbeit auf den Alpen wesentlich.